Wenn Hunde an der Leine aufeinandertreffen: Was Sie wissen sollten
Für die meisten Hunde gehören Spaziergänge an der Leine zur täglichen Routine. Wenn sie dabei jedoch anderen Hunden begegnen, kann es zu Komplikationen kommen. Denn obwohl die Leine für die Sicherheit unerlässlich ist, beeinträchtigt sie einen der wichtigsten Aspekte im Leben eines Hundes: die Kommunikation.
Hunde kommunizieren mit ihrem ganzen Körper. Sie nutzen dafür Bewegung, Körperhaltung, Geruch und Raum. Wenn sie ohne Leine sind und sich wohlfühlen, nähern sie sich auf natürliche Weise in Kurven, werden langsamer, um zu schnüffeln, halten inne, ändern ihre Meinung und gehen sogar ganz weg. Diese Freiheit ist entscheidend, damit sie die Absichten der anderen einschätzen und interpretieren können.
Wenn eine Leine im Spiel ist, wird diese natürliche Sprache jedoch eingeschränkt. Hunde können sich dann nicht so frei bewegen. Sie fühlen sich möglicherweise gefangen oder unter Druck gesetzt, insbesondere, wenn die Umgebung beengt ist oder sie den anderen Hund nicht kennen. Wenn ein Hund das Gefühl hat, sich nicht zurückziehen oder Abstand schaffen zu können, baut sich Spannung auf.
Was können wir also tun, um unsere Hunde bei Begegnungen an der Leine zu unterstützen?
Zwingen Sie keine Begrüssung!
Wenn Sie mit Ihrem Hund auf einem schmalen Weg auf einen anderen Hund treffen, sind Sie nicht verpflichtet, die Tiere einander vorstellen zu lassen. Oft ist es sogar besser, wenn Sie dies nicht tun. Eine sanfte Kurve in Ihrem Weg, eine Pause, um an einem Busch zu schnüffeln, oder sogar das Überqueren der Strasse können Ihrem Hund das Gefühl geben, mehr Kontrolle zu haben, und den Druck für beide Seiten verringern. Solche kleinen Entscheidungen schützen die emotionale Sicherheit und sind in der Hundesprache höflich.
Vermeiden Sie frontale Annäherungen.
In der Körpersprache von Hunden kann das direkte Anlaufen eines anderen Hundes als konfrontativ oder überwältigend empfunden werden. Hunde fühlen sich wohler, wenn sie sich seitlich oder in einem Bogen nähern. Wenn zwei an der Leine geführte Hunde miteinander interagieren, ermöglichen Sie ihnen mehr Bewegungsfreiheit, indem Sie ihnen etwas Platz geben, sich leicht in einer Kurve zu bewegen. So können sie natürlicher schnüffeln und sind weniger steif.
Wählen Sie die richtige Umgebung.
Wenn es doch zu einer Begegnung kommt, wählen Sie die Umgebung mit Bedacht aus. Schmale Gehwege, Türen und enge Wege schränken die Bewegungsfreiheit ein und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen. Suchen Sie stattdessen nach ruhigen, offenen Bereichen, in denen die Hunde Platz haben, um sich zu drehen, sich zu entfernen oder einfach nur zu beobachten, ohne zur Interaktion gezwungen zu sein.
Und noch eine kleine Erinnerung:
Nicht jeder Hund möchte „Hallo” sagen, auch wenn er das in der Vergangenheit getan hat. Genau wie wir haben auch Hunde Stimmungen, Vorlieben und Grenzen. Einige sind von Natur aus wählerischer in ihren sozialen Interaktionen, und das ist völlig normal. Selbst der freundlichste Hund hat vielleicht heute keine Lust auf eine Begegnung an der Leine.
Unsere Aufgabe als Hundeeltern ist es, unsere Hunde zu beobachten, zu unterstützen und uns für ihr Wohlbefinden einzusetzen. Das bedeutet nicht, sie zu isolieren, sondern ihnen wann immer möglich Wahlfreiheit zu bieten und ihre subtilen Signale zu respektieren, mit denen sie uns mitteilen, was sie brauchen.
Denn jeder Spaziergang ist nicht nur Bewegung, sondern auch ein Gespräch. Wenn wir zuhören, lernen unsere Hunde, dass sie sich darauf verlassen können, dass wir dieses Treffen sicher gestalten.