Wie Sie Ihrem Haustier beibringen, sich anfassen zu lassen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Als Haustierbesitzer ist es eines der wichtigsten Dinge, die Sie Ihrem Haustier beibringen können, sich anfassen zu lassen. Ob beim Bürsten, beim Tierarzt oder auch nur bei einer Routineuntersuchung zu Hause – wenn Sie Ihrem Haustier helfen, bei Berührungen ruhig und entspannt zu bleiben, kann das einen grossen Unterschied machen. Ein Haustier, das gerne angefasst wird, ist entspannter, wenn es gebürstet, untersucht oder sogar medizinisch versorgt wird. Hier erfahren Sie, wie Sie die Berührungsfreudigkeit Ihres Haustieres steigern und gleichzeitig Ihre Bindung zu ihm stärken können.
Ihr Haustier an Berührungen gewöhnen
Der erste Schritt, um Ihrem Haustier beizubringen, Berührungen zu akzeptieren, besteht darin, Berührungen zu einer positiven Erfahrung zu machen. Halten Sie zunächst eine ausreichende Menge an Leckerlis bereit, die Ihr Haustier liebt und die es während jedem Training geniessen kann. Beginnen Sie damit, Ihr Haustier an Stellen zu berühren, die es bereits kennt, beispielsweise am Rücken oder am Hals. Gehen Sie dann allmählich zu empfindlicheren Stellen wie der Unterseite der Beine, den Pfoten und den Innenseiten der Oberschenkel über.
Jedes Mal, wenn Ihr Haustier ruhig und entspannt bleibt,
belohnen Sie es mit einem Leckerli. So verbindet es Berührungen mit etwas Angenehmem. Durch konsequente Verstärkung wird Ihr Haustier lernen, ruhig zu bleiben, wenn es angefasst wird.
Tipp: Halten Sie die Trainingseinheiten kurz und positiv. Wenn Ihr Haustier Anzeichen von Stress zeigt, machen Sie eine Pause und kehren Sie zu weniger empfindlichen Stellen zurück.
Ihr Haustier an Höhen gewöhnen
Manchmal muss Ihr Haustier bei der Fellpflege oder beim Tierarzt auf einer erhöhten Fläche stehen, beispielsweise auf einem Pflegetisch. Gewöhnen Sie Ihr Haustier zunächst an erhöhte Flächen wie zum Beispiel eine niedrige Bank oder eine Stufe. Geben Sie ihm Leckerlis und Belohnungen, während es auf der Fläche steht, um eine positive Assoziation zu schaffen.
Sobald es sich wohlfühlt, berühren Sie es sanft und loben Sie es dafür, dass es ruhig bleibt. So gewöhnt sich Ihr Haustier ohne Stress an das Gefühl, auf einem Tisch oder einer Theke zu stehen, was zukünftige Fellpflege und Tierarztbesuche erheblich erleichtert.
Tipp: Zwingen Sie Ihr Haustier nicht auf die erhöhte Fläche. Lassen Sie es diese in seinem eigenen Tempo erkunden.
Ihr Haustier an Werkzeuge gewöhnen
Viele Haustiere reagieren ängstlich auf Pflegewerkzeuge wie Bürsten, Nagelknipser oder sogar Föhne. Führen Sie diese Werkzeuge zunächst langsam ein. Beginnen Sie mit etwas Einfachem, wie einer Bürste oder einem Kamm. Lassen Sie Ihr Haustier daran schnüffeln und sich an den Geruch und das Aussehen gewöhnen. Sobald es sich daran gewöhnt hat, geben Sie ihm ein Leckerli. Arbeiten Sie sich langsam bis zum Bürsten des ganzen Körpers oder
Schneiden der Nägel vor und belohnen Sie ruhiges Verhalten.
Wiederholen Sie diesen Vorgang mit anderen Utensilien, wie der Zahnbürste oder dem Föhn. Passen Sie sich immer dem Tempo Ihres Haustieres an – überstürzen Sie diese Schritte nicht, denn das Ziel ist es, Vertrauen und Sicherheit aufzubauen.
Tipp: Schalten Sie das Utensil zunächst aus oder legen Sie es beiseite, um Ängste abzubauen. Führen Sie das Geräusch oder die Vibration nach und nach ein, wenn möglich mit einer niedrigen Einstellung.
Ihrem Haustier das Zähneputzen beibringen
Einführung
Beginnen Sie mit etwas, das gut riecht! Lassen Sie Ihr Haustier an der Zahnbürste schnüffeln und geben Sie dann etwas Leckeres auf die Borsten. Auf diese Weise verbindet Ihr Haustier die Zahnbürste mit etwas Positivem.
Beginnen Sie mit dem Putzen
Beginnen Sie mit dem Putzen für nur wenige Sekunden und konzentrieren Sie sich dabei auf einen kleinen Bereich. Loben und belohnen Sie Ihr Haustier nach jeder Trainingseinheit. Wenn sich Ihr Haustier an das Zähneputzen gewöhnt hat, verlängern Sie allmählich die Dauer eines Bereichs, den Sie putzen.
Machen Sie es zu einer Routine
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zahnputzroutine ist Konsequenz. Machen Sie das Zähneputzen zu einem festen Bestandteil der Routine Ihres Haustieres, damit es zu etwas wird, das es erwartet und geniesst, anstatt es zu fürchten. Positive Verstärkung ist hier sehr wichtig, daher sollten Sie jede Einheit mit einer Belohnung beenden.
Tipp: Wenn Ihr Haustier sich gegen das Zähneputzen wehrt, probieren Sie eine Zahnbürste mit weicheren Borsten oder eine Fingerbürste, die weniger einschüchternd ist.
Bleiben Sie positiv und gehen Sie schrittweise vor
Der Schlüssel, um Ihrem Haustier beizubringen, sich anfassen zu lassen, ist Geduld. Beginnen Sie langsam und nehmen Sie sich Zeit, um Schritt für Schritt Vertrauen aufzubauen. Jedes Tier ist einzigartig – manche gewöhnen sich schnell daran, während andere mehr Zeit brauchen, um sich beim Anfassen und Pflegen sicher zu fühlen. Wenn Ihr Haustier Anzeichen von Stress oder Unbehagen zeigt, machen Sie eine Pause und kehren Sie zu beruhigenden Übungen zurück, bevor Sie fortfahren.
Durch schrittweises, positives Training bringen Sie Ihrem Haustier nicht nur bei, Berührungen zu tolerieren, sondern Sie stärken auch die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Tier, die auf Sicherheit und Vertrauen basiert.
Fazit
Ihrem Haustier beizubringen, sich beim Anfassen wohlzufühlen, ist nicht nur eine praktische Fähigkeit, sondern auch eine Form der Fürsorge. Mit Zeit, Konsequenz und einer sanften Herangehensweise helfen Sie Ihrem Begleiter, sich auch während eines Besuchs sicher zu fühlen. Im Gegenzug gewinnen Sie ein Haustier, das Ihnen auch in den heikelsten Momenten vollkommen vertraut.